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Rubigen: Das neue Kunstwerk der harmlosen Sprayer

Seit vergangenem Wochenende schmückt ein eindrückliches StreetArt-Bild die Unterführung der Hunzikerbrücke zwischen Rubigen und Belp vis-à-vis von der Fischzucht. BERN-OST hat recherchiert, wer hinter den Graffiti-Kunstwerken steht und was die Gemeinde Rubigen damit zu tun hat.

Ein Bär auf einem Gummiboot, passend zur Aare und mit vielen Details. (Bild: Pascale Groschel)
Natürlich darf die Aare bei dem Thema nicht fehlen. (Bild: Pascale Groschel)
Es ist eindrücklich, wie die einzelnen Sujets ineinander übergehen. (Bild: Pascale Groschel)
Jeder Stil der Künstler hat Platz gefunden. (Bild: Pascale Groschel)

Seit rund fünf Jahren verschönert eine Sprayergruppe die Wand unter der Hunzikerbrücke. Die Gruppe setze sich aus zehn Sprayer:innen zusammen, erklärt Boris Chiaradia, einer der Sprayer: «Wir kommen alle aus der Region zwischen Thun und Bern.» Rams, Kuler, Clone, Make, Peace, Asix, Sora, Bax, Basor, Foxe und Boris nennen sich «Harmlos-Spray-Club».

 

Unterstützt durch die Gemeinde

Am vergangenen Wochenende traf sich die ganze Gruppe zum Sprayen. «Wir kamen auf die Idee, dass wir die ganze Wand gestalten könnten», erklärt Chiaradia. «So stellten wir ein Gesuch bei der Gemeinde, wie wir es schon vor fünf Jahren gemacht haben.» Die Gemeinde war begeistert, und nicht nur das: «Die Gemeinde unterstützte uns sogar bei dem Projekt. Wir erhielten ein Gerüst für die Arbeit, und auch ein Teil der Materialkosten wurde von der Gemeinde Rubigen übernommen» Auf Anfrage von BERN-OST bestätigt die Gemeinde, dass sie ab und zu kulturelle Projekte wie dieses unterstütze.

 

Die Aare verbindet

Doch bevor zur Spraydose gegriffen werden konnte, musste der Bauer seine Geräte wegstellen und «die harmlosen Zehn» musste sich ein Thema überlegen. «Normalerweise entscheiden wir uns spontan für ein Oberthema und die Farbgestaltung. Dieses Mal aber sind wir zusammengesessen und haben Ideen gesammelt.» Was alle verbindet und auch zum Ort passt, wurde zum Thema: «Irgendwann sind wir dann auf die Aare gekommen: Sie verbindet Thun und Bern, und die Brücke führt über die Aare. So wurde ‘Die Aare unter und über dem Wasser’ zum Thema».

 

Ein Wochenende lang gesprayt

Am Freitag war dann alles bereit. «Am Freitag haben wir die Grundfarbe aufgetragen. Am Samstag und Sonntag konnte jeder in seinem Still seinen Beitrag leisten», erzählt Chiaradia. Dabei erhielt die Gruppe Unterstützung von drei weiteren Sprayer:innen: Sonic, Plus und Aromad heissen die Gäste. Am Montag waren dann die letzten Arbeiten getan, und es ging an die Aufräumarbeiten.

 

«Ein grosses Kompliment an alle Künstler:innen»

Die Reaktionen sind aber gewaltig. Bereits während dem Gestalten reagierten viele Passant:innen begeistert.  Chiaradia selbst erlebt immer wieder, wie die Kunstwerke auf die Passant:innen wirken: «Die meisten finden es mega toll, dass wir aus einem sonst eher düsteren Ort eine Sehenswürdigkeit machen.» Eine Passantin habe direkt gesagt: «Ich habe nicht viel mit Graffitis am Hut, aber das gefällt mir sehr gut.»

 

Eine andere Fussgängerin, welche die Bilder in einer Facebook-Gruppe gepostet hat, ist richtig begeistert von den Werken. Gegenüber BERN-OST sagt sie: «Ein grosses Kompliment an alle Künstler:innen. Es wäre super, wenn noch mehr Wände so besprayt werden.» Sie erwähnt auch die Faszination in den Details. Tatsächlich: Wenn man vor den beiden Wänden steht, entdeckt man immer wieder neue Motive, wie beispielsweise der Eiger, Mönch und Jungfrau über der Aare.

 

Immer neue Sujets

Ob die nächsten Projekte auch wieder so gross werden, lässt Chiaradia offen: «Wahrscheinlich nicht, da es mit ziemlichen Kosten und Aufwand verbunden ist.» Aber an Ideen habe es der Gruppe noch nie gefehlt: «Es wird regelmässig weiterhin etwa einmal im Monat neue Sujets geben und vielleicht auch wieder einmal ein grosses.» Ebenfalls ein Werk vom «Harmlos-Spray-Club» ist seit drei Wochen beim Skate Park bei der Schlossmatt Schule in Münsingen  zu sehen.

 

[i] Haben Sie eine Wand, die sie verschönern möchten? Der «Harmlos-Spray-Club» freut sich über ihre Kontaktaufnahme via Instagram oder via Mail.


Autor:in
Pascale Groschel, pascale.groschel@bern-ost.ch
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Erstellt: 10.05.2024
Geändert: 10.05.2024
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